Spezielle Leistungen

Ambulante Operationen

Kleinere urologische oder chirurgische Eingriffe werden in unserer Praxis in lokaler Betäubung durchgeführt. Hierzu zählen die Beschneidung der Vorhaut („Circumcision“), die Durchtrennung der Samenleiter zur Familienplanung („Sterilisation“, „Vasektomie„), Harnröhrenschlitzungen bei Harnröhrenengen („Urethrotomie“), Botox-Injektion in die Blasenwand bei Dranginkontinenz, sowie die Entfernung kleinerer Hauttumore.

Prostatabiopsie

Auch Gewebeentnahmen aus der Prostata über den Enddarm zum Ausschluß eines Prostatacarcinoms (Prostatakrebses) können problemlos in lokaler Betäubung durchgeführt werden. Der Eingriff erfolgt unter Ultraschallkontrolle, um Nachbarorgane nicht zu verletzen und um die Prostata möglichst gezielt zu treffen.

Fusionsbiopsie der Prostata

Da Prostatakrebs sehr oft durch diesen konventionellen Ultraschall nicht sichtbar zu machen ist, kann daher das bösartig veränderte Areal bei der Entnahme nicht immer getroffen werden. Die Folge sind weitere Biopsien. Für den Betroffenen stellt diese Praxis eine große Belastung dar, gerade wenn z. B. Blutwerte auf ein Karzinom hindeuten, aber dieses trotz mehrfacher Probeentnahmen unter Narkose nicht sicher diagnostiziert und somit auch nicht angemessen behandelt werden kann.

In den letzten Jahren hat sich ein neues bildgebendes Verfahren etabliert, um in solchen Fällen auffällige Bereiche in der Prostata besser lokalisieren zu können: das multiparametrische MRT der Prostata (mpMRT). Multiparametrisch bedeutet in diesem Zusammenhang, daß nicht nur die einfache Bildgebung, sondern auch funktionelle Untersuchungen (Diffusion, Perfusion) in der Bewertung Berücksichtigung finden. Unsere Praxis kooperiert mit der Abteilung für Radiologie der Universitätsklinik Marburg, die diese Untersuchung durchführt (Abb. 1).

Abb. 1: mpMRT der Prostata mit Markierung auffälliger Areale (mit freundlicher Genehmigung, Prof. Hegele, Urologische Uniklinik Marburg)

Die so gewonnen Bilder können nun mit dem transrektalen Ultraschall überlagert („fusioniert“) werden, um gezielter eine Probenentnahme aus der Prostata zu ermöglichen. Man spricht dann von einer „Fusionsbiopsie„.

Wir bieten diese Fusionsbiopsie unseren Patienten an, entweder als:

  • Kognitive Fusionsbiopsie in unserer Praxis: Unter Berücksichtigung der in der mpMRT gewonnenen Bilder werden unter transrektalem Ultraschall gezielt auffällige Bereiche angesteuert
  • Real-time Fusionsbiopsie in der Urologischen Universitätsklinik, unserem Kooperationspartner: Hier werden mpMRT und Ultraschallbilder computertechnisch fusioniert, um eine gezieltere Probenentnahme zu ermöglichen (Abb. 2)

Abb. 2: Fusionsbiopsie über transrektalen Ultraschall (mit freundlicher Genehmigung, Prof. Hegele, Urologische Uniklinik Marburg)

Welches Verfahren  für Sie optimal ist, wird im persönlichen Gespräch auf Ihren individuellen Fall abgestimmt.

Klinisches Studienzentrum

Neue Therapieformen brauchen oft sehr lange, bis sie der allgemeinen medizinischen Versorgung zur Verfügung stehen. Im Rahmen klinischer Studien können Patienten schon frühzeitig Zugriff auf moderne Medikamente unter optimaler medizinischer Betreuung erhalten. Klinische Studienzentren müssen hohen Qualitätsansprüchen entsprechen und werden permanent unabhängig überwacht (staatlich und durch wissenschaftlich/ethische Kontrollinstitutionen). Patienten werden somit immer über die neusten medizinischen Entwicklungen informiert und können entscheiden, ob sie daran teilhaben wollen. Die Teilnahme an solchen Studien ist immer freiwillig und kann jederzeit unterbrochen werden.